Die Tage in den Cameron Highlands waren wunderschön und die angenehmen Temperaturen taten uns echt gut. Georg hat seit 2 Wochen entzündete Mückenstiche, die immer mal besser und wieder schlechter werden. Ursprünglich wollten wir in Singapur einen Arzt aufsuchen, der sich das mal anschauen sollte, Georg wollte dann aber doch nicht. Die schwülen und heißen Temperaturen fördern die Heilung einer Infektion nicht sonderlich, weshalb wir gehofft hatten, dass es in den Cameron Highlands endlich besser wird. Dem war leider nicht so.
Mit dem Bus ging es von den Cameron Highlands weiter Richtung Norden nach Penang. Nachdem wir in unserem Hostel eingecheckt hatten, machten wir uns direkt auf den Weg zu einer Apotheke. Dort erhofften wir uns ein Wundermittel, welches die Infektionen an Georgs Beinen endlich zum Heilen bringt. Die Dame war sehr freundlich und gab uns eine Antibiotika-salbe mit, welche wir ohne Rezept von einem Arzt bekommen haben. Bereits am nächsten Tag konnten wir eine deutliche Verbesserung der Infektion erkennen und jetzt – 5 Tage später – sind die Stiche so gut wie verheilt. Halleluja! Ich hatte ja echt schon mit dem Schlimmsten gerechnet 😀 Am gleichen Abend testeten wir noch das bekannte Streetfood in Georgetown. Während wir auf unser Essen warteten, fragte uns ein Mann, ob wir aus Deutschland kommen. Kurz kamen wir mit ihm ins Gespräch und er erzählte uns, dass er vor 2 Monaten erst in Deutschland war. „In Bremen. Es woar schweine kaaaaaaalt“. 😀 Nachdem wir gegessen hatten, kam er wieder zu uns und setzte sich diesmal dazu. Sein Deutsch war wirklich gut, wir unterhielten uns aber trotzdem auf Englisch. So richtig einschätzen konnte ich ihn nicht und hatte meine Kamera, die auf dem Tisch lag, fest im Auge. Er erzählte uns, dass er Musiker ist und eine Tochter in Bremen hat. Wegen der Musik und seiner Tochter fliegt er mehrmals im Jahr nach Deutschland. Er war sogar schon mal in Mannheim und hat vor dem Hauptbahnhof Musik gemacht. Zudem hat er in Malaysia ein Buch herausgebracht und wird im Dezember auch eines in Deutschland veröffentlichen. Nachdem wir uns verabschiedeten hatten, griff er ruckartig nach unserer Rechnung (die auf dem Tisch lag und noch nicht bezahlt war), ging an die Kasse und zahlte unser Essen mit. Ich konnte gar nicht so schnell schalten, um zu verstehen was da gerade vor sich ging (ich hatte ehrlich gesagt die ganze Zeit meine Kamera im Blick). Wir versuchten ihm das noch auszureden, aber er wollte uns unbedingt einladen. Wir waren danach so perplex, dass wir erst mal schweigend gegenüber saßen. Es war wirklich das erste Mal seit langem, dass wir jemanden getroffen haben, der einfach nur nett sein wollte, ohne Hintergedanken. Die Meisten, die wir trafen, waren nett- wollten uns aber am Ende immer irgendetwas verkaufen oder andrehen.
Am nächsten Tag erkundeten wir Georgetown, die Hauptstadt der Insel Penang. Georgetown wurde 1786 von einem britischen Kapitän gegründet und wurde 2008 zum Weltnaturerbe erklärt. Die Altstadt erinnert noch heute an das viktorianische Zeitalter. Besonders bekannt ist Georgetown für die vielen Straßenbilder. Viele Künstler aus aller Welt haben dort die Hauswände für ihre Street-Art benutzt. Auch wenn schon an vielen Fassaden der Putz abblättert, verleihen diese Kunstwerke der Stadt einen ganz besonderen Charme. Aber auch die Gebäude in Georgetown haben eine ganze besonderen Styl. Sie sind alle sehr schmal und lang gebaut, da sich die Höhe der Grunderwerbssteuer ausschließlich auf die Breite eines Hauses bezieht, die Länge spielt dabei keine Rolle. Zudem befindet sich in jedem Gebäude ein open-air-Bereich, der noch aus den Zeiten stammt, als es keinen Strom und kein fließendes Wasser gab. Durch diesen Bereich hatte man damals Licht gewonnen, Regenwasser gesammelt und den Windzug als Lüftung genutzt.

Künstlerin in Georgetown

Streetart

Georgetown

Georgetown

Streetart

Streetart everywhere

Anders als in den meisten Ländern, wird die Streetart in Georgtown gefördert und nicht verboten

Upside Down Museum in Georgetown
Am darauffolgenden Tag wollten wir eigentlich früh aufstehen und zum Nationalpark fahren. Irgendwie hat sich mein Handy in der Nacht ausgeschaltet und der Wecker funktionierte nicht, weshalb wir etwas verschlafen hatten 😀 Spontan ging es dann in den Snake Temple, in der Nähe des Flughafens. Der offene Temple ist das Zuhause von mehreren, giftigen Vipern. Sie leben dort frei ohne Eingrenzung. Gruselige Vorstellung, aber die Schlangen sind so faul, die haben sich in unserer Anwesenheit keinen Zentimeter bewegt. Fluchtgefahr = 1%.

Snake Temple

Viper
Im Anschluss daran ging es weiter zum Kek Lok Si Temple. Die chinesisch-buddhistische Kultstätte ist der größte Buddhistische Tempel in Malaysia und heißt übersetzt „Tempel des Höchsten Glücks“.

Kek Lok Si Temple

schöne Aussicht auf Penang
Da wir den Nationalpark am Samstag verschlafen hatten, versuchten wir am Sonntag erneut unser Glück. Diesmal ließ uns der Wecker nicht im Stich und wir verließen relativ früh das Hostel. Mit dem Bus ging es zum Taman Negara National Park, das älteste Waldgebiet der Erde. Am Eingang mussten wir uns kurz registrieren und wählten dann einen der vielen Wanderwege. Der Bekannteste ist wohl der 1,5 Stündige Walk zum Monkey Beach. Da wir aber schon viele Affen gesehen haben, entschieden wir uns für den 1,5 Stündigen Walk zum Turtle Beach. Bereits am Eingang hatten wir erfahren, dass dort am Tag zuvor 12 Schildkröten das Licht der Welt erblickt haben (zum Glück hatten wir verschlafen….sonst hätten wir an dem Tag vermutlich nur Schildkröteneier gesehen). Der Walk war ziemlich anstrengend, da es schweineheiß war (wie unser Freund jetzt sagen würde). Nach 1,5h kamen wir am Strand an und machten uns direkt auf den Weg zur Turtle Sanctuary. Dort angekommen, kam ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus…Warum? Seht selbst 😉

Taman Negara Nationalpark

sooooooooo süüüüüüüüüß

soooooo soooooo süüüüß

Turtle Beach

die Affen sahen total süß aus

Kukuk

Urwald

die Affen sehen nicht süß aus 😀

neue Früchte und Smoothies ausprobieren 🙂
Vorgestern haben wir Penang verlassen und sind mit der Fähre nach Langkawi gefahren. Langkawi liegt im Nordwesten von Malaysia, direkt an der Grenze zu Thailand und ist ein zoll- und steuerfreies Gebiet. Alkohol ist hier so billig wie sonst nirgendwo auf der Welt (eine Flasche Vodka Absolut kostet umgerechnet ca. 8€). Viel haben wir hier nicht vor, da es nur eine Zwischenstation ist. Morgen geht es nämlich weiter nach Thailand.